Sharing-Economy
Seit meinem Besuch in San Francisco (Artikel: „360° Spaziergang über die Golden Gate Bridge„, „Arbeitsplätze im Coworkingspace: Runway„, „360° Rundgang: Runway„, „Stanford„) setze ich mich viel intensiver mit der Ökonomie des Teilens auseinander. Die Sharing-Economy hat in San Francisco einen wichtigen Stellenwert.
Dinge zu teilen, ist nicht nur ein Zeichen sozialer Kompetenz, es vereinfacht das Leben auch auf vielfältige Weise. Als Kinder lernen wir schon, unser Spielzeug und die Schokolade zu teilen, zeigen so unsere Hilfsbereitschaft anderen Menschen gegenüber und gewinnen Freunde, die wiederum auch mit einem selbst das Spielzeug und die Schokolade teilen. Dieser Grundsatz des Teilens ist ein zentraler Punkt beim Erwachsenwerden, der im Alter meist aufgrund eines Einflusses in Vergessenheit gerät: nämlich wenn es ums Geld geht.
Die Sparkassen-Werbung von vor etwa 8 Jahren bringt diese Aussage in 30 Sek auf den Punkt:
Eigentum war die größte aller Erfüllungen: Mein Haus, mein Garten, mein Auto. Nicht: unser Haus, unser Garten, unser Auto. Mehr und mehr schwankt dieses Prinzip aber.
Sharing-Economy lautet der Vorstoß, der dem Teilen eine Plattform der Aufmerksamkeit anbietet mit alternativen Geschäftsmodellen, wie AirBnB, Couchsurfing und Uber. Die Menschen in San Francisco scheinen das Prinzip des Teilens schon sehr viel mehr verinnerlicht zu haben, denn die Bewohner San Francisco teilen alles! Aufgrund der extrem hohen Kosten in San Francisco wird diese Sharing-Economy vielleicht sogar noch wirtschaftlich vorangetrieben (entgegen den Idealen des Kapitalismus).
Die Idee der öffentlichen Bücherschränke hingegen ist in Deutschland schon gut etabliert und hat sich weit verbreitet.
öffentliche Bücherschränke
In den 1990er Jahren entwickelte sich der Gedanke, Bücherschränke zu etablieren, die jederzeit und öffentlich zugänglich sind, um den Austausch von Literatur zu unterstützen. (Book Crossing: Offene Bücherschränke in Bonn, Martin Raag, 2006).
Gefördert und finanziert werden die öffentlichen Bücherschränke durch unterschiedliche Träger (Privatpersonen, Stiftungen, Lions-Clubs, Bürgervereine und ähnliche Organisationen).
In die Bücherschränke kann jeder seine Bücher einstellen, um sie anderen Lesern anzubieten. Man darf jederzeit Bücher entnehmen und diese zum Lesen mitnehmen; ob man sie zurückbringt, behält, tauscht oder nicht, entscheidet jeder Nutzer selbst.
Mir gefällt in Aachen zusätzlich zur Idee des Teilen, dass die fünf öffentlichen Bücherschränke in Aachen barrierefrei erreicht werden können.