Bereits am 05.06.2014 berichtete die Aachener Zeitung in einem Artikel: Centre Charlemagne: Schickes Bistro „Karls“ öffnet, aber ohne Außengastro, von der Neueröffnung des Aachener Stadtmuseums (Centre Charalemagne). Nach etlichen Lobpreisungen über die gelungene Sanierung konnte ich mich heute selbst ein wenig in der Ausstellung „Geschichte Aachens – Stadt Karls des Grossen“ umsehen. Die digitale und interaktive Einbindung der Inhalte der Ausstellung sollte dabei im Fokus stehen. Es beeindruckt mich, dass das Museum (also die Menschen dahinter) weiterhin bestrebt ist, die Inhalte zeitgemäß und ansprechend umzusetzen und Veranstaltungen, wie das Non-Profit-Camp als Austauschplattform nutzt, wie der Blogbeitrag von Stefanie Pick aufzeigt.
Besonders gut gefallen hat mir, dass ich die Ausstellung gar nicht mit Inhalten überfrachtet empfand (auch wenn inhaltlich noch immer sehr viel vorhanden ist). Das lag wahrscheinlich daran, dass mich immer wiederkehrende (digitale abgebildete) Figuren durch das Aachen zu den Lebzeiten von Karl des Großen begleiteten. Über kleine Monitore führte mich beispielsweise Freso, ein Fernhändler, in die existierenden Handelsbeziehungen Aachens ein, zeigte mir besonders begehrte Waren bei der reicheren und ärmeren Bevölkerung Aachens und wenn man ganz genau hinhörte, berichtete er von einer zu seinen „Lebzeiten“ stattfindenden Währungsreform, die das Leben aller erleichterte.
Ebenso gefiel mir gut, dass mehrere Monitore mit den digital wiederzugebenden Inhalten angeboten wurden, so dass, wenn ein Monitor besetzt war, ich zum nächsten Monitor gehen konnte. Allerdings, was macht man, wenn etwa 20 Personen gleichzeitig die Ausstellung besuchen wollen? Bilden sich dann Warteschlangen vor den Monitoren? Verteilt sich der Besucheransturm auf den Quadratmetern?
Weiterhin hat mir gefallen, dass der Besucher nicht nur mit digitalen Angeboten interagieren konnte. An verschiedenen Stellen durfte ich mit meinen eigenen Händen Objekte bewegen, sei es in der „Kleiderkammer“ zu stöbern oder alte Texte mit einem Vergrößerungsglas zu lesen bzw. mich von aktuellen Wissenschaftlern anleiten zu lassen bei einzelnen Funden doch mal genauer hinzusehen.
Die Dauerausstellung ist unterteilt in:
- „Frühe Besiedlung“ (5. Jt. v. Chr. – 7. Jh. n. Chr.), vor allem über das römische Aachen,
- die Abteilungen „Pfalz und Marienkirche Karls des Großen“ (8. – 9. Jh.),
- die „Stadt der Krönungen“ (10. – 16. Jh.) geben Einblicke in die mittelalterliche Zeit,
- „die barocke Bäderstadt“ (17. – 18. Jh.),
- der „Aufbruch in die Moderne“ (19. Jh.) zeigen Aachen als mondänen Kurort, in dem adlige Gäste und Berühmtheiten Zerstreuung suchten
- und Aachen als aufstrebende Industriestadt. „Von der Frontstadt zur Europastadt“ (20. – 21. Jh.) thematisiert die Zeit in und nach den großen Kriegen des 20. Jahrhunderts bis hin zu Aachen als Stadt der europäischen Versöhnung und Entwicklung, in der jedes Jahr der Karlspreis an bedeutende Europäer verliehen wird.