Meine Tätigkeit in 5, 10 oder 15 Jahren?

Impulse zu Arbeit4.0 und Bildung 4.0 werden von den Teilnehmenden des MOOC’s (mooin-Plattform) #feuer40 (Twitter) gerade zahlreich abgefeuert. Auch wenn mich nur ein paar der Impulse erreichen, reichen diese aus, um meine Gedanken der Zukunft entgegen schweifen zu lassen.

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Quelle: Pinterest Andrea sketcht

So kreisten sie um eine Teiltätigkeit meines aktuellen Berufs: Erwachsene im Hochschulsystem weiterzubilden. Wie könnte diese Tätigkeit in den nächsten Jahren aussehen? Unter welchen Bedingungen könnte sie stehen? Wenn ich die aktuellen Veränderungen, die vielleicht mit den folgenden Schlagworten einhergehen, weiterdenke und viel konsequenter dynamischer miteinander verzahnen lassen und diese dann auf meine Tätigkeit übertrage: der Digitalisierung, der Vernetzung, der Disruption, der Individualisierung, der Selbstorganisation, etc.

Und auf einmal befand ich mich in meiner erdachten Welt der Zukunft wieder und ich begleitete eine diffus erschienene Person, die das Bedürfnis hat, sich einer Fragestellung zu nähern. Irgendwo im Alltag der Person war ein Hindernis oder Wunsch entstanden, ein Ziel zu erreichen oder Antworten auf eine Frage zu finden.

Ich stellte mir vor, dass dieses Individuum von jedem Ort und zu jeder Zeit auf eine digitale Bibliothek zugreifen kann. Kostenlos gelangte es an alle Informationen/Wissen, welches jemals von Menschen gespeichert wurden. Eine Suchfunktion ermöglichte der Person einen schnellen Überblick über die Inhalte zu erlangen. Inhalte, die vielleicht, wie in dem nachfolgenden YouTube-Video aufbereitet sein könnten:

In der weiteren Verfolgung der individuellen Fragestellung oder des individuellen Zieles nimmt der Lernwillige Kontakt zu einem Lernbegleiter auf. In einem persönlichen Gespräch wird eine Zielsetzung mit entsprechenden Zwischenzielen festgehalten. Dieses könnte beispielsweise so aussehen, wie Facebook gerade social virtual reality vorgestellt hat „Facebook Spaces makes virtzual reality a social experience„:

Gemeinsam werden die Bedürfnisse und Möglichkeiten des Lernwilligen erkundet. Das könnten Fragen zur Lebenssituation sein, zum Lebensumfeld, Lerntyp, Priorisierung der Zielerreichung, vorhandene Kompetenzen etc. An die Zielerreichung/Fragestellung kann auch implizites gesellschaftliches Wissen (Kulturkompetenzen) gebunden sein, die der Lernbegleiter in der Erstellung des individuellen Lernplans berücksichtigt.

Das erste Zwischenziel des Lernenden wird mit einer möglichen Zeitangabe, an der das Zwischenziel von dem Lernenden erreicht werden könnte, festgehalten. Nach dem Erreichen des Zwischenzieles passt der Lernbegleiter weitere Zwischenziele immer wieder an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Lernenden an. Darüber hinaus unterbreitet der Lernbegleiter dem Lernenden Angebote das theoretische Wissen, das sich der Lernende aus der digitalen Bibliothek selbst erarbeitet, mit praktischem (Erfahrungs-)Wissen anzureichern.

Entsprechend der Fragestellung des Lernenden vernetzt und eröffnet der Lernbegleiter dem Lernenden Angebote aus Firmen bzw. Unternehmen. Der Lernbegleiter weist zum einen auf öffentliche Veranstaltungen der Unternehmen, die zum gegenseitigen Netzwerken und Kennenlernen des Lernenden und des Unternehmens genutzt werden können. Des Weiteren ist es dem Lernbegleiter aus einer digitalen Datenbank möglich unterschiedliche Szenarien auszuwählen, die den Lernenden im Lernprozess unterstützen. Bei einem Teil dieser Lernszenarien arbeiten der Lernbegleiter und das Unternehmen zusammen. So könnten in Lernszenarien holometrische Ansätze eingesetzt werden:

Das Unternehmen speist kleine Teilaufgaben in die Datenbank, die vom Lernbegleiter mit dem entsprechenden Lernszenario verbunden werden. Diese Lernszenarien verfügen über unterschiedlich ausgeprägte Hilfestellungen und Schwierigkeitsgrade. Verfügt die Datenbank nicht über das entsprechende Lernszenario, um einer Teilaufgabe nachgehen zu können, entwickelt der Lernbegleiter in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen dieses. Auf diesem Wege wird der praktische Lernanteil stets aktuell gehalten und entwickelt sich ständig weiter.

Der Lernbegleiter zertifiziert das Erreichen des Lernziels in einem digitalen Portfolio mit entsprechenden Kontaktierungsmöglichkeiten zum Lernbegleiter.

Und auf einmal ist mir klar, dass diese Zukunft sich gar nicht so weit entfernt von mir befinden kann. Es existiert ja schon alles!

 

 

Storytelling des Leuchtfeuers 4.0

Eine der ältesten Methoden in der Geschichte der Menschheit ist das „Geschichten erzählen“ – Storytelling. Wir Menschen brauchen Geschichten, um beispielsweise Kultur und Wissen aus der Vergangenheit in die Gegenwart transportieren zu können. Damit uns eine Geschichte emotional erreicht, muss man sie „erfühlen“ können, so Wieskamp (2016). Storytelling reicht von der kurzen Metapher über das Gleichnis und die Fabel hin bis zur Anekdote und Story. So eignet sich storytelling hervorragend um Visionen und gemeinsame Zielsetzungen „sichtbar“ zu machen. Zudem ist storytelling eine Erzählmethode mit der Wissen in Form von Metaphern weitergeben wird  (Milling 2017).

CC0 Public Domain

Auf das Element des storytellings (erklärt im Artikel von Nina Oberländer  „Wie aus entflammter Neugier ein Leuchtfeuer wird“ und „7 Werkzeuge für das Erkunden neuer Lernorte„) greift auch das Projekt „Regionale Bildung 4.0“ auf, indem gestern der MOOC mit dem Motto: „Leuchtfeuer 4.0: Arbeit 4.0 trifft Bildung 4.0“ dazu gestartet war (Artikel „Der MOOC Leuchtfeuer 4.0 ist gestartet“ (19.04.2017) von Christoph Schmitt).

Der Ausgangspunkt ist das „Basislager“, in dem wir uns alle tummeln. Das Basislager, so interpretiere ich es, befindet sich mit uns, den Teilnehmenden, den Gastgebenden, etc., in der Gegenwart. In der Ferne am Horizont, da wo sich das Neuland befindet, so bemerken die temporären Bewohner des Basislagers, brauen sich Veränderungen zusammen, die auch in absehbarer Zeit das Lager mit seinen Bewohnern erreichen werden. Auf was für Veränderungen müssen sich die Organisatoren und zukünftigen Bewohner einstellen? Wie ist das Basislager in Zukunft zu organisieren, damit die Bewohner von hieraus neugierig und gestärkt weiterhin zu ihren Expeditionen aufbrechen? Um das herauszufinden treten sie zu einer gemeinsamen Expedition ins „Neuland“ an.

Gemeinsam wollen sie erkunden, welche Veränderungen auf sie zukommen, um dann gemeinsam zu diskutieren, in welcher Art und Weise sich das Basislager verändern muss. Auf dem Weg ins Neuland beginnen schon die ersten Veränderungen. Werkzeuge und Ausrüstung (siehe Sketchnotes von Andrea Brücken) werden an die veränderten Bedürfnisse angepasst. Neue Werkzeuge (bspw. Instagramstories von Nicole Bauch) werden entworfen und auf ihre Wirkung getestet und vielleicht ins Repertoire aufgenommen oder wieder verworfen.

Auffällig ist, dass die Teilnehmenden der Expedition sehr wertschätzend, aufmerksam und empathisch miteinander umgehen. Sie trauen sich einander um Rat zu fragen. Sie sind mutig genug eigene (vermeintliche) Schwächen einzugestehen. Sie stellen offen und mit voller Zuversicht ihre eigenen Ideen in der Gruppe vor, um die Impulse der anderen mit aufzunehmen. Sie übernehmen selbstständig Verantwortung für einen Teil der Aufgaben in der Gruppe, um zum Gelingen des übergeordneten Ziels beizutragen zu können.

Regionale Bildung 4.0 – Eindrücke des ersten Tages

Heute begann das Projekt „Regionale Bildung 4.0“ und ich freue mich sehr darauf, mit Hilfe dieses Projektes bei den eigenen Überlegungen durch den anstehenden Austausch voranzukommen. Weiterhin habe ich auch die Hoffnung mit eigenen Impulsen etwas der Community zurück geben zu können.

Das Projekt ist in zwei Stufen unterteilt.

  1. Stufe: ist der Leuchtfeuer 4.0 MOOC. Hierbei handelt es sich um einen zweiwöchigen Online-Kurs, der auf der MOOC Plattform mooin. Dieser MOOC stellt folgende Themen in den Vordergrund:Bildschirmfoto-2017-04-16-um-13.18.51-600x330
    1. Neue Entwicklungen
    2. Neue Berufe
    3. Neue Räume
    4. Öffnungsprozesse
    5. Motivation & Nutzen
    6. Finanzen & Organisation
  2. Stufe: besteht in einer Expedition zu verschiedenen regionalen und digitalen Modellansätzen im ländlichen und städtischen Raum. Was lernt man an Orten wie Makerlabs und CoWorking Spaces und inwiefern wandeln sich Institutionen wie Bibliotheken und Volkshochschulen, um mithalten zu können? (Zusammenfassung auf edysssee (Esther Debus-Gregor) am 16.04.2017 „Neue Lernräume entdecken: Leuchtfeuer 4.0 – der MOOC„)

Zielgruppen

  1. Entscheidungsträger/innen, Kreative, Nerds, Selbstständige, KMU und an der Zukunft interessierte Menschen im ländlichen Raum
  2. In nahezu allen Verbänden, Unternehmen und Institutionen existiert eine Innovationsspitze an Personen, die ca. 10-15% der Beteiligten umfasst und die bereit sind für innovative Transformationen angesichts der Herausforderungen, vor denen wir gesellschaftlich stehen.
  3. Mit diesen Vorreitern gemeinsam „Bildung“ (also: Weiterentwicklung) quer zu denken zu den etablierten Routinen, ist das Ziel.

Ein humorvoller Beginn war der Anruf von Jöran im Jahr 2027 (JRA059) bei der Bildungsgestalterin Nina Oberländer. Bei #feuer40 geht es im Kern um konsequente Kollaboration – also um eine gemeinsame Verantwortung für das gemeinsame Weiterkommen …

Google-Hangout (Live-Talk): Begrüßung

 

Was fällt mir an diesem ersten Tag auf?

  • Die Diskussion der Inhalte findet auf verschiedenen Kanälen statt. Es ist interessant und es weckt meine Neugierde auf den verschiedenen Kanälen den Diskussionen zu folgen. Welche Inhalte werden auf welchen Kanälen überwiegend kommuniziert? Werden Inhalte doppelt gepostet?
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    Screenshot aus der Facebook Gruppe (19.04.2017)

    • Zum einem nehme ich auf Twitter eine Diskussion unter #feuer40 wahr, die ich tagsüber doch ausgeprägter (Tweets im schnelleren Ablauf) erwartet hätte.
    • Überrascht bin ich hingegen über die Diskussionsbeiträge auf der MOOC-Plattform „mooin“. In einer klassisch angeordneten Thread-Diskussion beteiligen sich (gefühlt) sehr viele Teilnehmende. Ob das vielleicht an den zu verteilenden Badges und/oder der von vornherein festgelegten Moderation liegt?
    • Dann ist da noch die Facebook Gruppe „Leuchtfeuer 4.0 – Basislager-Küche“ in der sich Kaffee, Kuchen und auch Musikplaylisten virtuell geteilt werden. Auch hier scheinen sich Diskussionen sehr schnell, einfach, weniger fachlich, aber sehr anregend zu entwickeln.

 

  • Ich muss zugeben, ich finde die entwickelten Metaphern, humorvoll und kreativ.

    //platform.twitter.com/widgets.js Da wären die „Basislager-Küche“, die „Expedition“, die „Werkstatt“, das „Neuland-Fernglas“, etc. Diese Umschreibungen machen mich neugierig, aber sie verwirren mich auch. Ich ertappe mich bei den Gedanken, warum die Organisatoren dem anspruchsvollen Projekt Metaphern überstülpen? Lenken diese eher ab oder vereinfachen sie den Inhalt im Verständnis?

 

  • Die sehr ansprechenden Sketchnotes zum Projekt wurden von Andrea Brücken erstellt.Bildschirmfoto 2017-04-19 um 19.47.13 Sie regen zum Querdenken an. Weitere sind auf Andreas Pinterest-Seite zu finden.

 

  • Beeindruckend finde ich für mich, dass die Entwicklungsphase dieses Projektes bereits ab Oktober 2016 begann. Es ist ist für mich manchmal nicht fassbar, wie sehr Projekte im Voraus geplant werden und wie schnell diese dann doch vorbei sind.  Meine Wahrnehmung fühlt sich da hin und hergerissen:
  1. Entwicklungsphase (Oktober 2016)
  2. Produktionsphase
  3. Marketingphase                                                           (Vorträge/Messen/Konferenzen/Live-Interviews/Online-Marketing)
  4. MOOC-Livephase (Mitte April 2017)               (Moderation/Evaluation/Zusammenfassung (E-Book)
  5. Communityphase                                                                                 (Netzwerkaufbau/Spaces-Entwicklung/Partnersuche/Projektbeispiele)
  6. Evaluationsphase (Spätherbst 2017)(Videodokumentation/Präsentation/Workshop/Auswertung/Lessons Learned)

 

Ich freue mich auf die nächsten Tage 🙂

Etherpads für Gruppenarbeitsphasen

Christian Spannagel bloggt über seine Erfahrungen im Umgang mit Etherpads als Strukturierungswerkzeug in der Lehre und welche weiteren Vorteile damit einhergehen können.

Lesenswert!! (deswegen teile ich ihn ja auch ;))

Dunkelmunkel

Fazit: Etherpads sind ein unglaublich nützliches Werkzeug für die Strukturierung von Gruppenarbeiten in einem Seminar. Man spart damit Zeit für bei den Phasenwechseln – und gewonnene Zeit kann wiederum für inhaltliche Aktivitäten verwendet werden.

Nach Gruppenarbeitsphasen in Lehrveranstaltungen entsteht immer wieder die Schwierigkeit, die Gruppenergebnisse im Plenum effizient zu besprechen. Dabei kann viel Zeit verloren gehen, etwa wenn eine Gruppe ihre Ergebnisse an die Tafel schreibt oder wenn USB-Sticks zum Dozentenrechner getragen werden, um ein digitales Ergebnis zu präsentieren. Außerdem bekommen die Teilnehmer*innen oftmals nicht alle Gruppenergebnisse zu sehen, sondern nur einige wenige – für die Präsentation aller Ergebnisse ist kaum Zeit.

Neben der Möglichkeit, Digitalfotos zu erstellen, sind Etherpads ein tolles Werkzeug, um Gruppenarbeitsphasen effektiver zu gestalten, insbesondere dann, wenn die Gruppenergebnisse Texte oder Textfragmente sind, und wenn die Gruppen unterschiedliche Inhalte bearbeiten und am Ende der Arbeitsphase alles zusammengetragen werden soll.

Beispiel: In meinem Informatikdidaktikseminar sollen sich…

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