DNAdigital: öffnet den Raum zwischen Wirtschaft und den Digital Natives

Was erwartet der Einzelne, wenn Raum für ein Zusammentreffen beider Gruppen, Wirtschaft und den Digital Natives, geöffnet wird? Versucht die Wirtschaft den jungen Menschen mit seinen Ideen und der Lebensweise, die so sehr dem Ideal des Web 2.0 entspricht, zu verstehen?

Web 2.0 ist die Lebenseinstellung junger vagabundierender und andockender Digital Natives. Was das bedeutet haben Wirtschaftler auf der DNAdigital selbst erfahren. Im Open Space Format sucht der Anwesende seine Andockstelle zu einem Thema oder stellt selbst einen Hafen der Begegnung bereit. „Digital Natives, so haben wir definiert, existieren nicht in der Einzahl“, wird in der Abschlussrunde bekannt gegeben. Jean-Pol Martin bezeichnet dies als neuronales Verhalten. Impulse werden abgefeuert und von anderen bei Interesse aufgegriffen.

Die Internet-Community und ihre Trends entwickeln sich in atemberaubender Geschwindigkeit weiter, wobei die Technologie das Kommunikationsverhalten ihrer Nutzer verändert. Diese Trends versucht die Wirtschaft in einem ersten Ansatz zu verstehen und in weiteren Ansätzen vielleicht aufzugreifen. Aus diesem Grund wird der Dialog beider Gruppen miteinander gesucht. In vielen Punkten wurden gestern verschiedene Ansichten ausgetauscht und ein erstes Verständnis füreinander gepflanzt.

Das Interesse scheint da zu sein, da sich der entstandene Raum mit Neuronen gefüllt hat. Neugierig auf diese Erfahrung ließ sich die Wirtschaft von den Digital Natives mitreißen. In Gesprächen haben sich beide Seiten angenähert. Was kann E-Commerce 2.0 seinen Mitarbeitern von dem neuen Lebensgefühl erzählen? Sind sie fasziniert von der Aufbruchstimmung, der unendlich scheinenden Dynamik dieses losen Netzwerkes vagabundierender Neuronen, die überall nach einem Hafen suchen? Wie kann ich meine Produkte nach dieser Gruppe ausrichten? Wie müssen sie gestaltet sein, damit sie von dieser Kundengruppe mit Begeisterung aufgenommen werden? Viel mehr ist sie aber von dieser Dynamik ergriffen, die sich Sozializing nennt. Verordnen können sie dies ihren Mitarbeitern, den Flächenbrand, der die Digital Natives auszeichnet, bleibt jedoch aus. Der Grund ist einfach und liegt auf der Hand: alte Firmenstrukturen, die wenig Vertrauen in lose und vagabundierende Netzwerke investieren.

Neue Formen der Wertschöpfung, Unternehmensmodelle und Kundenbeziehungen müssen jedoch entfaltet werden, wenn ein Unternehmen die wirtschaftliche Zukunft erreichen will, so mahnt Don Tapscott in seinem Buch „Wikinomics: How Mass Collaboration Changes Everything“ und schaltet sich später via Live-Übertragung über Skype in die Gespräche vor Ort ein. Revolutionen finden heutzutage vor allem in der Wirtschaftswelt statt. Und das junge Medium Internet ist ihr Treiber. „Wir treten in ein neues Zeitalter ein, wo die Menschen in einer Weise am Wirtschaftsgeschehen teilnehmen wie nie zuvor. Noch nie hatten Einzelne die Macht und die Gelegenheit, in losen Netzwerken Gleichgestellter und Gleichgesinnter (‚Peers‘) zu kooperieren und Waren und Dienstleistungen kontinuierlich und in konkret fassbarer Form herzustellen.“

„Wichtig ist der Dialog zwischen oben und unten (Hierarchien) sowie rechts und links (Silos), damit Kreativität für das jeweilige Umfeld (Schule, Studium, Job) entsteht.“ (DNAdigital)

(weiterführender Link: Don Tapscott: »Unternehmen sind heute nackt« (E-Learning Blog, Tim Schlotfeldt, 19.09.2008)

Anmerkungen: DIE „Wirtschaft“ und DIE „digital nativs“ existieren an sich in dieser Form nicht und werden hier sehr oberflächlich zu einer Gruppe, deren Teilnehmer bestimmte Gemeinsamkeiten aufweisen, zusammengefasst.

(weiterführende Artikel: Digital Natives – Über die naiv-kompetenten Web Youngsters, von Simone Gerdesmeier, 16.10.2008 (Nicht alle Kinder sind automatisch Digital Natives. Es müssen Schulungsmöglichkeiten für Jugendliche angeboten werden))

2 Kommentare zu “DNAdigital: öffnet den Raum zwischen Wirtschaft und den Digital Natives

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